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Freunde der Residenz plädieren für großzügige Promenade
Der Verein „Freunde der Residenz“ schaltet sich jetzt in die Diskussion um den Ausbau des Wallgrabens ein. Er plädiert eindeutig für die Wiederherstellung der ursprünglichen, großzügigen Promenade, wie sie die städtischen Planungen der letzten Jahre entwickelt haben.
„Wir sind ein um die Denkmalsbelange Detmolds besorgter und engagierter Verein“ erklärt Vorsitzender Helmut Merwitz, „da ist es uns wichtig, dass die erheblichen Fördermittel des Landes zur Wiederherstellung des ursprünglichen Stadtbildes nicht verloren gehen. Es wäre ein Glücksfall für Detmold, wenn der Wallgraben wieder wie vor 1970 aussehen könnte.“
Zur Zeit laufen die Beratungen über den Haushalt 2011 der Stadt Detmold. Wenn die Stadt in diesen Haushalt nicht den städtischen Eigenanteil für den Umbau des Wallgrabens einstellt, drohen die Landesmittel verloren zu gehen und der Wallgraben bleibt in seinem derzeitigen Zustand. Deshalb haben sich die „Freunde der Residenz“ in einem Brief an Bürgermeister Heller und die Ratsfraktionen klar dafür ausgesprochen, den Wallgraben wieder seinem historischen Zustand anzunähern.
Bis 1970 war der Wallgraben, wie das Foto (gesammelt von Vereinsmitglied Frank Budde) von 1950 zeigt, eine großzügige Anlage mit einer offenen Promenade direkt neben dem Gewässer. Dieser Zustand wurde in den 70er Jahren leider zerstört:
Die Höhen wurden verändert; die Wasserfläche wurde verkleinert; die Steilufer wurden durch eine Böschung mit sichtbehindernder Bepflanzung ersetzt; die begleitende Baumbepflanzung wurde teilweise entfernt und in eine Grünzone verwandelt.
Vor allen Dingen gingen dadurch die charakteristischen Merkmale der wasserbegleitenden Promenade verloren, wodurch das großzügige Gesamtbild nachhaltig zerstört wurde.
Heute ist das Wasser im Wallgraben ein verschlammtes Rinnsal inmitten
erdrückenden Buschwerks. Sieht man dagegen das historische Foto, so erkennt man sofort, wie großzügig und offen der ursprüngliche Zustand war, wie breit das Gewässer war und wie schön man direkt am Wasser sitzen konnte. Die alte Promenade direkt neben dem Steilufer ermöglichte, das Wasser zu erleben, und bot eine klare Sicht entlang dem Ensemble aus Gebäuden, Allee und Gewässer. Demgegenüber ist heute der Wallgraben regelrecht zugewuchert: Von den drei Jochen der Brücke Freiligrathstraße ist eines schon nicht mehr sichtbar!
Abschließend weist Helmut Merwitz noch einmal darauf hin, dass die „Freunde der Residenz“ mit ihrem Anliegen wahrlich nicht allein dastehen: Die Bürgeraktion Stadtsanierung, wie auch die Fachstelle Baugestaltung des Lippischen Heimatbundes und die große Mehrheit der Ratsparteien teilen diese Einschätzung. Auch das Amt für Denkmalpflege in Münster beantragt die Unterschutzstellung des Wallgrabens und kritisiert den unhistorischen Umbau der 70er Jahre. „Wäre es da nicht traurig, wenn die Gunst der Stunde vorbeiginge und Detmold ein städtebauliches Schmuckstück nicht wieder erstünde!“
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